Hallo liebe Leser und Leserinnen :-) Ich konnte heute mit Markus D. (kein Rapper^^) im Hartlholz ein paar Stunden verbringen. Fast alle Funde stammen von ihm, da er im Vorfeld gut gesucht hat. Ich möchte Euch aber gerne ein paar Infos geben, denn ich habe mal wieder viel gelernt!
Fangen wir an bei den Schillerfaltern, erst dem kleinen, Apatura ilia.
Wir wanderten durch einen sonnenbeschienenen Weg, etwas feucht aber nicht zu sehr, und kamen zu einer Pappelgruppe - ich vermute Zitterpappel (Populus tremula). Dort wurde ich angeleitet, nach Blättern zu suchen, die zwar abgefallen sind, aber dennoch am Baum "befestigt" sind... (siehe auch: http://www.lepiforum.de/lepidopterenforu...ung_hermann.htm). Ich fand zwar diese Blätter, aber der Rest ist nicht einfach.... Erst mal ein Blatt:
Das sind Sitzblätter, die die Raupe angesponnen hat. Während andere Blätter bereits abgefallen sind, halten diese durch die Fäden der Raupen noch am Baum. Die Raupen selbst sitzen dann entweder an der Astspitze, oder, wie heute ausschließlich, am Stamm der Pappel.... gut getarnt.
In gleicher Weise geht man bei Weiden vor - Salweiden... Mitten im Wald fanden wir eine, die Potential hatte - da auch dort ein verdächtiges Blatt war. Und siehe da, die Raupe war auffindbar! Dieses mal ist es Apatura iris, der große Schillerfalter.
Zusätztlich konnten wir einen seltenen Zipfelfalter nachweisen. Satyrium ilicis! Man findet die Eier nur an sehr jungen Eichen, dann auch nur in den ersten 2-10 cm oberhalb der Grasnarbe. Für mich ein super Fund, denn diese Art hatte ich noch nicht gefunden :-) Anbei ein paar Bilder:
Dazu kamen überwinternde Falter. Polygonia c-album - in den Formen f. c-album und f. variegata. Im trockenen Nadelwald sitzen die Falter an Totholz, entweder an umgefallenen Bäumen oder wie hier an einem noch stehenden - 2 auf einmal ist aber nicht die Regel :-)
Für mich ein mehr als gelungener Ausflug - der Wald ist traumhaft! Natur ist für mich Freiheit. Gruß
Hallo zusammen, wie im letzten Jahr gezeigt, möchte ich auch dieses Jahr auf eine leider sehr seltene Besonderheit kommen. Der braune Eichenzipfelfalter ist auf spezielle Waldbereiche angewiesen, die sonnig sind, aber auch Jungeichen in der Größe 20-50 cm bieten. Im Münchner Norden findet man noch solche Stellen, jedoch zunehmend seltener :-( Anbei ein paar Bilder.
Eine Jungeiche (Quercus robur) an einer idealen Stelle. Sonnig, grasig, dennoch etwas feucht. Da kann man auf Funde hoffen.
Den Stamm (das "Stämmchen") muss man erst frei legen, denn oftmals sind die Eier ganz unten an der Basis.
Dort gesucht findet man - mit viel Glück! - auch Eier. In diesem Fall 3 Stück, 5 cm über dem Boden, bereits in der "mosigen Basis". Dazu womöglich noch das eine oder andere Noctuidenei?
Auch ein leeres Ei (vermutlich vom Vorjahr) war zu finden...
Und nun ein Ei aus diesem Jahr in groß, so zum Abschluss...
In diesem Sinne, viel Freude am Herbst - man findet jetzt alle Zipfelfalter (bis auf rubi). Lieber Gruß Steffen
Daten: Deutschland, Bayern, Münchner Norden, München-Neuherberg, an Quercus robur, 31. Oktober 2017.
Klasse! Der blaue Eichenzipfelfalter ist bei mir häufig, aber Eier oder Raupen fand ich noch nie . Den Nierenfleck habe ich schon lange nicht mehr gesehen..