Hallo Werner, erst mal Frohe Weihnachten. Ja, der Trick, einen unvollständigen bzw. genau genommen falschen Namen zu verwenden, scheint (nicht nur bei Ebay) beliebt zu sein. Man kann solche Angebote bei Ebay melden, dann werden sie idR gelöscht, nur was bringt das? Da niemand wirklich versteht, was der Anbieter da denn verkaufen will, verläuft alles weitere im Sande. Noch beliebter sind übrigens Tippfehler - allerdings erzielen diese Angebote dann auch keinen hohen Preis, da man sie schlechter finden kann. Letztendlich ist der einzig wirklich nachhaltige Schutz nur durch hinreichende Biotope möglich, die sowohl in der Größe als auch durch eine passende Pflege langfristig erhalten werden. Ich war heute wieder in meiner Ecke unterwegs und ich kann Dir sagen, wenn ich Milliardär wäre, wäre ich es nur sehr kurz. Ich würde hier an einigen Stellen so viel Land und Wald kaufen, dass ich gerade noch so viel Geld hätte, diese Flächen so zu renaturieren, dass Pflanzen, Tiere und die Menschen sich wohl fühlen. Möglich wäre das, nur brauche ich das niemandem zu erzählen, schon gar nicht an Weihnachten, denn leider sind auch Weihnachtsmärchen nicht mehr als Märchen. Man könnte so viel tun - und manches wäre nicht mal teuer. Zum Glück gibt's die Alpen, da ist das Beackern, Überbauen, Aufforsten, Begradigen, Verschlimmbessern, und sonstige "Flächennutzungsoptimierungen" zu anstrengend und kostspielig, als dass man sie (bis jetzt) gewinnbringend und damit (fast) immer naturschädigend "optimiert". Lass die Leute auf Ebay Apollos verkaufen - für solche Kontrollen sind die Behörden zuständig. Viel wichtiger wäre es, das "Große Ganze" mal zu überdenken, denn es ist ja schön, dass Leute durch Medien darauf aufmerksam werden, dass ach sooo viele Insekten verschwunden sind. Aber was ist die Konsequenz? Nix. Oder: Fataler Aktionismus, wie ich es an vielen Orten sehe. Beispiel: 400 Meter von meinem Münchner Arbeits-Wohnsitz ist die Heide. Dort kam bis etwa 2010 (?) die Rostbinde vor. Mittlerweile kommt sie dort nicht mehr vor. Kürzlich wurde das Gebiet zum Naturschutzgebiet, mit zum Teil tollen Ideen und - wie ich meine - guten Umsetzungen. Unter anderem wurde besonderer Wert auf Habitateigenschaften gelegt, wie sie die Rostbinde (H. semele) braucht. Damit wird auch Werbung gemacht. Toll, nur gibt's die dort nicht mehr. Was lernen wir? Wir handeln, wenn es (wenigstens recht oft) eh schon viel zu spät ist... Naja, an Weihnachten soll man optimistisch sein, daher mein Wunsch in diesem Jahr: Mögen wenigstens 1% der Menschen, denen es eh gut geht (also nicht grad der ärmste Knappe, der grad so seine Kinder noch ernähren kann), ein klein wenig Freude und Wertschätzung an Dingen gewinnen, die man für Geld nicht kaufen kann - und dazu gehören unter anderem die Schmetterlinge in ihren(!!!) Lebensräumen. Viele Grüße Steffen