Eines vorweg, bei uns in Vorarlberg gab es seit April gefühlt keine 2 Tage hintereinander, an denen es nicht geregnet hat. Die Vegetation ist üppig, was man von der Anzahl der Tagfalter, die ich beobachten konnte nicht behaupten kann. Melanargia galathea und interessanterweise Papilio machaon, der heuer sehr häufig ist, bilden da eine Ausnahme. Im Tal kaum Bläulinge und Parnassius apollo und mnemosyne sind in Gebieten in denen sie in den letzten Jahren stets häufig anzutreffen waren, bis auf ganz vereinzelte Männchen gar nicht zu sehen. Von Mitte Mai (der üblichen Flugzeit von mnemosyne) bis vor 3 Tagen war ich an jedem Tag, an dem sich die Sonne zeigte im Fluggebiet. Insgesamt konnte ich nur je ein Männchen im Abstand von 3 Wochen beobachten, kein einziges Weibchen. Jetzt bin ich seit 12.06. im Fluggebiet von apollo unterwegs. Seitdem bis heute nur insgesamt 4 Männchen, kein einziges Weibchen. Sedum Album blüht üppig seit geraumer Zeit (mit Fensterschwärmerchen)
und auch die Flockenblumen sind schon wieder fast am Verblühen. Überraschenderweise fand ich diese Wolfsmilchschwärmerraupe. Wenigstens ein kleines Highlight.
Könnte es sein, dass durch das nasse Wetter die Populationen von apollo und vor allem mnemosyne am Zusammenbrechen sind? Hat jemand von euch ähnliche Beobachtungen gemacht?
Auch ich habe bei P. mnemosyne einen starken Rückgang beobachtet. In den Lafnitzauen bei Wolfau fiel heuer ein Großteil der Futterpflanze Lerchensporn aus mir unbekannten Gründen aus. Normalerweise findet sich dort die Pflanze überall in dichten Beständen. In der Folge konnte ich nur wenige Schwarze Apollofalter beobachten, gefühlsmäßig geschätzt wohl nur 10% der üblichen Menge. Es waren ausschließlich Männchen, ich habe kein einziges Weibchen gesehen. Ausserdem war durch den vielen Regen der Grundwasserspiegel auffallend hoch, dass einige von mir normalerweise begangenen Wege völlig unpassierbar waren.
Da in diesem Gebiet auch der helle und dunkle Ameisenbläuling P. teleius und nausithous vorkommt, bin ich gespannt, wie sich diese Populationen heuer entwickeln werden.