Ein Projekt an der documenta in Kassel hat meine volle Aufmerksamkeit gefunden. Die 29-jährige Kristina Buch hat eine Installation mitten auf dem Vorplatz des Fridericianums realisiert. Eigentlich dominieren hier kurz geschorene Rasenflächen das Bild, zertrampelt von Hunderttausenden von documenta-Besuchern. Jetzt ist der Fluchtpunkt im Auge des Betrachters ein Podest, auf dem üppig blühend ein scheinbarer Wildwuchs präsentiert wird. Es steht wie eine Insel auf dem Platz vorm Staatstheater Kassel und bietet eine Fülle von Pflanzen, die Schmetterlinge lieben: Brennnesseln, Disteln, Kornblumen, Natternkopf, Schafsgarbe, Schmetterlingsflieder, Saalweide.
Auf 100 Quadratmetern findem sich über 180 Pflanzen, eine ideale Spielwiese für 40 heimische Tagfalterarten. Die Biologin und Künstlerin Kristina Buch lässt dort diesen Sommer ein paar hundert Schmetterlinge frei (nicht 3000 wie die documenta-Medienstelle großmundig ankündigt…).
Mehr steht hier:
Deutschlandradio (Dass der im Bild gezeigte Schwalbenschwanz ein Segelfalter ist, merkt wohl jeder selber…).
Für mich eine gute Idee auf die Welt der Schmetterlinge aufmerksam zu machen, auch wenn dann gezüchtete Tiere freigelassen werden müssen. Das Interessante an dieser Natur-Insel ist, dass es eine scheinbare Freiheit für die Tagfalter gibt woanders hin zu fliegen. Faktisch müssen sie aber dort bleiben, da nur dort in Kassel die für ihre Art einigermaßen idealen Lebensbedingungen herrschen.