Hallo zusammen, da das Forum grad wirklich spinnt (kann keine Bilder hochladen und das Beschriften dauert so lange, dass ich zwischendurch den Bart rasieren muss...) zunächst eine Kurzform meines heutigen Ausflugs. In den folgenden Tagen dann noch mehr dazu.
Wie jedes Jahr besuchte ich Ende Juni Anfang Juli eine Gegend in der Frankenalb, die als Jurameer vor etwa 150 Mio Jahren entstanden ist. Der Archaeopteryx (=Urvogel) wurde dort gefunden und der Sollnhofener Plattenkalk ist vielen ein Begriff. Nun ich war nicht in Sollhofen, sondern eher in der Umgebung von Eichstätt. Auch dort werden diese lithographischen Platten (daher auch der Name "Parnassius apollo lithographica") abgebaut. Es war heiß dort im Bruch und zum Teil auch recht windig - aber: Im Gegensatz zum letzten Jahr fand ich an den richtigen Stellen große Mengen an Blühpflanzen - und das, obwohl eine tolle Stelle vom Bagger in eine leblose Ebene verwandelt wurde (sind halt noch immer Steinbrucharbeiten am laufen und es ist Privatbesitz). Was sah ich dort heute? Bilder folgen dann...
Ritterfalter: P. Apollo (20-30), P. machaon (3) , I. podalirius (eine angestochene Raupe).
Edelfalter: V. cardui (3), N. io (~10), V. urticae (2), A. levana (3), B. dia (1), A. ilia (1), Kaisermantel (3), Waldbrettspiel (1).
Weißlinge/Gelblinge: G. rhamni (5), C. alfacariensis (2), P brasscae (10), P. napi (10), P. rapae (30), Leptidea sp (20), P. edusa (1).
Bläulinge: P. daphnis (1 W), M. arion (1 M), Faulbaum (1), P. argus (~8), C. argiades (4), C. minimus (1), P. icarus (~5), S. w-album (1), S. acaciae (20), S. spini (?).
Widderchen: Z. loti (5), Z. carniolica (2), Z. viciae (2).
Sonst: Fensterschwärmerchen (1), Taubenschwanz (5), Gammaeule (30), Raupe von C. lychnitis (1).
Bilder hochladen geht grad leider nicht... ich ergänze das im Laufe der Woche...
Schöne Grüße und guten Start in die neue Woche :-) Steffen
Sooo, nun schauen wir mal, ob das mit den Videos und Bildern klappt...
Ok, Video klappt nicht, macht nix. Dann versuche ich es mit Bildern. In beiden Fällen sieht man eh nicht das, was man erlebt, wenn man Vorort sein kann. Ich versuche erst mal, die Blühpflanzen zu bringen, die zum Teil in den letzten Jahren um diese Zeit schon komplett vertrocknet waren, bzw. nicht mal aufgegangen sind:
Man erkennt viel Natternkopf, dazu gelbes Labkraut, Horn-/ und Hufeisenklee, und vor allem Goldknopf.
Dazu Thymian, Disteln, Magerwiesen-Margerite, Dost...
Besonders die Disteln wurden als Nektarquelle genutzt:
5-10 Apollofalter naschen an den Disteln, zum Teil ne halbe Stunde lang... Besonders die Weibchen sind "echte Säuferinnen", die sich nach der Eiablage lange Zeit lassen und an Blüten nuckeln. Man könnte die Pflanze unten abschneiden, in eine Vase packen und mit nehmen, ich denke, erst ne Stunde später würde den Tieren auffallen, dass da "etwas anders ist" - die haben die Ruhe selbst.
Wenn sie grad nicht naschen, legen die Damen Eier - um danach sofort wieder zu saugen - auch mit guter Wampe:
Morgen oder Übermorgen geht's weiter … ich bekomme schon wieder die Meldung: Upload-Server nicht erreichbar - something went terribly wrong.
Jahrweise häufig und dann wieder eher rar sind die Raupen eines Mönchs, die bevorzugt an Mehliger Königskerze (Verbascum lychnitis) leben. Ich habe zwar nur sporadisch gesucht, daher möchte ich keine Prognose über die Anzahl machen, aber es gab schon Jahre (2016 meine ich), wo man an fast jeder lychnitis Pflanze Raupen finden konnte. Immerhin sah ich am Wochenende schon mal eine (ist mehr als keine...):
Cucullia lychnitis an Verbascum lychnitis ----------------- Pflanze im Trockenrasen (die stehen auch gerne an richtig heißen Stellen in den Abraumhalden)
Wenn auch nicht besonders zahlreich, so dennoch in drei Arten vertreten, die Widderchen:
Kopula von Zygaena viciae --------------------- Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica)
Sehr gefreut habe ich mich über die nachfolgende Beobachtung der Eiablage vom Zahnflügelbläuling (Polyommatus daphnis). Die Raupe lebt an sonnigen warmen Standorten an Bunter Kronwicke. Da jedoch das Ei überwintert (die Raupe also erst im nächsten Jahr schlüpft), wählen die Falter bei der Ablage eine in diesem Fall durchaus verbreitete Strategie: Sie suchen nach geeigneten Beständen der Raupen-Nahrungspflanze, prüfen die Umgebung und legen dann nicht an der Pflanze, sondern an Gräsern oder Ästchen in der Umgebung. Macht auch Sinn, denn die Bunte Kronwicke geht über den Winter ja eh ein. Ich habe jedenfalls mit Interesse verfolgt, wie die nachfolgend gezeigte Dame permanent zwischen den umgebenden Kronwicken hin und her "prüfte", um dann immer wieder an verblühten Gräsern zwischen den Wicken 1-2 Eier zu legen. Danach wurde Pause gemacht und erneut geprüft... immer wieder an den bereits zuvor schon für gut befundenen Pflanzen...
Das Weibchen beim Sonnenbad --------------------- Erste Eiablage an Gras
Zweite Ablage unmittelbar danach --------------------- Eines der Eier (schwer zu finden, da in die trockenen Grasblüten gelegt)
So, weiter geht's dann am Donnerstag :-) Gruß Steffen
Nun folgt der letzte Teil, aber weitere Berichte zu Tag- und Nachtfunden sollen gerne folgen...
Allgemein sind Bläulinge in der Steinbruchgegend um Eichstätt wohl schon länger nicht mehr häufig, dazu ist der Lebensraum wohl etwas zu "krass", vor allem schnell sehr trocken und dürr. In den Säumen und Trockenrasen um die Halden herum findet man jedoch noch die eine oder andere Art, wenn auch nie (zumindest meine Erfahrung) in Massen. Bei meinem Ausflug konnte ich Plebejus argus finden, sowohl als schon abgeflogene M als auch noch als relativ frische W. Plebejus argyrognomon war wohl schon durch (passt auch zu meiner Beobachtung in Hepberg). Nachfolgend ein Bild einer Dame von P. argus sowie ein C. argiades, die gut vertreten waren und bei Eiablagen oder beim Rüsseln an feuchtem Sand zu beobachten waren.
Plebejus argus W --------------------------------------------------------------------------------------------- Cupido argiades
Selten, aber doch alljährlich zu finden sind Maculinea arion, die man nur an Saumbereichen der Halden mit hinreichend Thymian finden kann. Ich sah nur ein Tier, welches wohl das Pech hatte, dass es entweder ich "fotografisch" belästigte, oder aber andere Insekten das genüssliche Mahl störten, siehe nachfolgend:
M. arion mit Fliege ------------------------------------------------------------------------------------------------ M. arion mit Z. loti
Weiterhin zu finden waren einige Zipfelfalter, vor allem S. acaciae, die vorzugsweise auf gelben Blüten und seltener auch auf blühendem S. album oder anderen weißen Blüten zu finden waren:
Mein persönliches Tages-Highlight (neben der Tatsache, dass zum Glück wieder mehr Apollofalter da sind) war ein Fund eines im Westen doch recht seltenen Wanderfalters, dem Resedafalter Pontia edusa. Leider hatte ich nur ca. eine Sekunde Zeit, ein Foto zu versuchen, da ich mich wohl zu hektisch angepirscht hatte... Mit diesem Bild und einem Bild eines Taubenschwänzchens im Flug endet mein Ausflugsbericht.
Zusammenfassend kann ich sagen, waren es herrliche 3 Stunden in absoluter Ruhe in einem immer wieder reizvollen Gebiet. So manches könnte man sich natürlich noch dazu wünschen, etwa den Wiederfund von P. baton, aber ich habe keinen Grund für Trübsal, denn die Ecke sah in den letzten Jahren auch schon mal ungünstiger aus.
Hallo zusammen, ich war zwar eigentlich mit meinem Bericht fertig, doch passt dieser Anschluss hier recht gut ins Thema. Kurz und bündig, nachdem die Gegend ja in vieler Hinsicht besonders ist, wollte ich dort auch mal nachts nach Tieren suchen - also Blüten ableuchten, Köder streichen, Licht aufstellen. Angesetzt hatte ich das Vorhaben für den 7.7.2018, aber da Andy die Nacht vom 7.7. auf den 8.7. keine Zeit hatte, haben wir es auf den 6.7. vorgezogen. Zur Vorgeschichte: Es regnete an diesem Tag in München und bei Lauchheim fast die ganze Zeit - doch alle (!) Wetterberichte sagten für den Abend tolles Wetter voraus. Ich kam gegen 17 Uhr aus München nach Ingolstadt, sah blauen Himmel und erlebte ein absolut schwülwarmes Wetter bei etwa 27 Grad. Die Regenwahrscheinlichkeit bei Eichstätt war bei 0-5% - je nach Wetterbericht - und Andy und ich beschlossen uns gegen 19:30 Uhr im Steinbruch zu treffen. So kam es auch, wir waren beide praktisch auf die Minute zeitgleich Vorort und besichtigten die beiden möglichen Lichtfang-Stellen. Dabei haben wir auf dem Rückweg zu den Autos noch reichlich Köder ausgebracht (Köder-Tampons :-) - wie ich finde eine gute Idee^^) und sind gegen 20 Uhr nach Auswahl der späteren Lichtfangstelle zurück zu den Fahrzeugen gegangen, um uns in einem sehr guten italienischen Restaurant noch zu stärken. Es war richtig heiß und schwül, kein Mond, genau wie man es sich wünscht. Beim Italiener genossen wir dann Pizza mit Kaltgetränken und da Andy Geburtstag hatte, gab es auch die Diskussion, wer nun wen einladen darf^^ aber auch das haben wir gelöst. Naja, wir hatten fast aufgegessen, als es richtig unschön zu schütten begann (ja, kein Wetterbericht hatte das vorhergesehen! Lediglich der Regenradar wusste, dass es jetzt grad regnet - aber das wussten wir in dem Moment auch...). Nun, Regen gegen 21 Uhr bedeutet, dass da nimma viel trocknet, denn im Steinbruch verschwindet die Sonne schon recht früh, da trocknet nix mehr. Dazu kommt die Abkühlung, die Regen am Abend eben mitbringt. Was solls, man kanns nicht ändern, also fuhren wir gegen 21:30 Uhr zurück zum Bruch und zum Platz an welchem wir die Lichtfanganlage aufstellen wollten. Der Platz ist außerhalb des abgesperrten Bereichs, da dort keine Steinbruch-Arbeiten stattfinden und liegt zudem im LK Eichstätt, für welchen ich eine Genehmigung zum Lichtfang habe. Ich fahr also vor und wir erreichen die blütenreiche Stelle (ohne Ende Natternkopf, auch Disteln und viele weitere Blühpflanzen - siehe Beiträge zuvor), parken und besprechen das Vorgehen. ABER: Da war dieses Insekt - es pfiff recht laut und monoton... Zum Glück hat Andy von vielen Tieren eine Ahnung und er konnte schnell entdecken, welches Insekt wir gefunden hatten: Es war mein Hinterreifen, der sehr lauf pfiff und alsbald völlig platt war. Verdammte Axt, da hatte ich mir einen scharfen Jurastein in den Reifen gerammt und das Ding (der Reifen) war hin. Mein durch viel Pizza recht glücklicher Bauch wurde unglücklicher, aber egal, hab ja ein Reserverad - nur hatte ich Wagenheber und das Schlüsselkreuz vor dem letzten "Aussaugen" im Geräteschuppen gelagert - wo es sicher gut aufgehoben ist, so lange man es nicht im Auto braucht. Egal, ich bin hier nicht zum Reifen wechseln, sondern um Nachtfalter zu finden und damit habe ich das Thema erst mal beiseite geschoben, ein Bier geöffnet und vor mich hingegrummelt. Werden wir morgen schon hinbekommen - und wenn nicht, ruf ich halt die Nummer mit dem netten Mann an, der bei Pannen hilft, sagt ihm, dass ich ca. 1 km von der Strasse weg in nem Steinbruch stehe, wo er eh nie hinfindet und dann klappt das sicher auch alles...
Nachdem es in diesem Beitrag aber nicht nur ums Auto gehen sollte, möchte ich auch ein paar Insekteneindrücke schildern. Schon kurz nach einsetzender Dämmerung begaben wir uns mit Taschenlampen zu den Natternkopfbeständen und sahen Massen von Gammaeulen. Dazu einige Spanner und einige Eulen, die man im Flug nicht sicher bestimmen konnte. Darunter waren zum Beispiel die Lattich-Eulen Hecatera bicolorata und Hecatera dysodea, dazu Macdunnoughia confusa und eine unserer "Wunscharten", die Grüneule - Calamia tridens. Die beiden Latticheulen hatte ich erst kürzlich auch in Ingolstadt fotografiert, daher verwende ich die kürzlich geschossenen Bilder aus unserer Galerie hier stellvertretend:
Die Grüneule und die Silberfleck-Eule hatte ich zwar auch kürzlich fotografiert, aber da ich nicht nur "Studiofotos auf dem Stöckchen mit grauem Hintergrund" zeigen möchte, habe ich diese und alle nachfolgenden Bilder direkt im Steinbruch angefertigt. Im Steinbruch ist der Hintergrund zwangsweise ein Stein, denn da gibt's nicht allzu viel "natürliche" Alternativen^^
Die große Anzahl an Faltern an den Blühpflanzen stimmte uns hoffnungsvoll, obwohl alles matschepampig war und wir uns den Abend ja doch etwas anders vorgestellt hatten... Zu meiner großen Überraschen fanden wir nachts an Blüten und im Gestrüpp auch jede Menge Tagfalter - nicht immer habe ich Bilder gemacht, da Tagfalter zu blitzen (geht halt nachts nicht anders) nun nicht gerade besonders schöne Bilder liefert - die fotografiert man besser tagsüber ;-) Dennoch, ein paar dieser Funde - zusammen mit den Funden am Köder und am Licht - zeige ich gerne, aber erst morgen, wenn ich den nächsten Teil des Berichts angehen werde... Bis dahin schöne Grüße und guten Start in die neue Woche! Steffen
Weiter geht's - mit Taschenlampe und Fotoknipser… Bei unserer Suche nach Nektar saugenden Nachtfaltern suchten wir natürlich auch nach Raupen. Es mag zwar nicht die beste Zeit sein, an niedrigen Pflanzen nach Raupen zu suchen, aber was solls. Wir fanden entsprechend auch nicht mehr viel, daher habe ich auch nur 2 Bilder:
Autographa gamma, die von Parasiten gerade kräftig beglückt wird.... ----------------------------------------------- Ethmia bipunctella, wie immer an Natternkopf
Bei unserer Suche fanden wir auch einige Tagfalter - darunter Polyommatus daphnis, Plebejus argus, Apollofalter, Schachbretter, Ochsenaugen, Schornsteinfeger und so weiter. Ich hätte nicht gedacht, dass man doch so viele Tagfalter Nachts finden kann (bei Bläulingen kennt man ja Schlafgemeinschaften, aber die fanden wir nicht, lediglich Einzeltiere). Anbei zwei Beispiele, die jedoch nicht wirklich wiedergeben, wie viele Tagfalter zum Teil zu finden waren (man beachte, es sind Bilder, die ich im "Stock Dunklen" geblitzt habe - daher habe ich den Hintergrund kräftig aufgehellt und die Falter dafür abgedunkelt... Sonst hätte man nur die Falter vor einem schwarzen Hintergrund gesehen...):
Parnassius Apollo ---------------------------------------------------------------------------- Plebejus argus (relativ sicher)
Was unsere Köderstellen angeht, naja, der Regen hat sie gut sauber gewaschen, da hatte ich nicht mehr viel Hoffnung... Dennoch, zumindest bis etwa 23 Uhr waren sie gut besucht, wenn auch nicht unbedingt mit den Arten, die wir uns erhofft hatten. Überwiegend waren Staubeulen (Hoplodrina sp.), Graseulen (Mythimna sp.) und Erdeulen (Euxoa sp.) anwesend:
4 Eulen und ein Kleinschmetterling ------------------------------------------------------ Euxoa aquilina
Recht bald schon stellten wir fest, dass die Zeit der Blütenbesuche und der Köderbesuche wohl dem Ende entgegen geht - ab etwa 23:30 Uhr sahen wir kaum noch Tiere bei der Nahrungsaufnahme. Die einzige Ausnahme war der große Steinspanner, der noch nach 0 Uhr an Natternkopf zu sehen war - aber auch nicht mehr lange...
Gnophos furvata (Unterseite, beim Blütenbesuch) ------------------------------ Gnophos furvata (Oberseite, mit der Taschenlampe erschreckt...)
Weiter geht's dann morgen Abend, oder am Donnerstag. Bis dahin, schöne Grüße Steffen
Weiter geht's mit unserem Abend im Steinbruch. Gegen 22 Uhr machten wir die Lampe an, wohl wissend, dass zur Zeit vor etwa 0 Uhr nicht wirklich viel anfliegt. Da jedoch derart viele saugende Tiere am Natternkopf waren, gingen wir davon aus, dass diese auch zum Licht kommen werden - weit gefehlt, von den ca 300 Gammaeulen am Natternkopf in nächster Umgebung der Lampe kamen grad mal 5 ans Licht (was nicht an der Lampe lag!). Die Tiere stellten recht bald den Flug komplett ein, es waren kaum fliegende Tiere mit einer starken Taschenlampe am Waldrand, den Trockenrasen, den Blüten und am Bruch zu finden. Als hätte man den Schalter auf "off" gestellt... So kam es, dass die Lampe relativ lange recht leer war. Recht leer bedeutet in diesem Zusammenhang, dass viel weniger Tiere als erwartet angelockt wurden. Gefunden haben wir dann bis ca 3 Uhr morgens doch einige Arten, die ich in Auszügen (ohne Schwerpunkte auf Seltenheit zu legen) vorstellen möchte.
Neben den gezeigten waren einige weitere Arten am Licht, jedoch nicht in der erwarteten Anzahl... 3 pronuba, 2 fimbriata usw usw usw. In Summe auch von den ohnehin häufigen Arten sehr wenige Tiere. Ich denke, so um die 30-40 Arten Großschmetterlinge waren am Licht, was für meinen Geschmack mindestens 30-40 Arten zu wenig sind.
Ich denke, der späte Regen und die damit einhergehende Abkühlung mit klarem Himmel war nicht optimal. Gegen 3 Uhr wurde es dann auch richtig frisch und wir haben uns in die Autos verzogen und versucht, darin wie ein Shrimp eingeringelt zu schlafen... Naja, ich war um 6 Uhr wach, da mir mein Rücken recht weh tat, da war Andy schon top fit draussen gestanden, hat sich in der Morgensonne gewärmt und die Anleitung zu seinem genialen Reifenflickmittel studiert... Ich glaube, er hat nur 1.5 Stunden gepennt, ich zumindest 2.5 Stunden (bin ja auch schon älter^^)…
Jedenfalls haben wir sein Reifendichtmittel übers Ventil in meinen Reifen gegossen, den 12 Volt Kompressor angestöpselt und erst mal festgestellt, dass das alles nicht viel bringt... Immer wieder habe ich das Auto hin und her bewegt, damit sich der Flüssiggummi verteilt, wieder gepumpt, wieder festgestellt, dass das Insekt noch laut pfeift...
Irgendwann haben wir es aufgegeben, haben gegen 7 Uhr das Auto einfach stehen gelassen und sind durch den Steinbruch gelaufen. Einige Tagfalter flogen bereits, andere waren noch recht müde an deren Schlafplätzen (Apollos zum Beispiel). Wir sahen unter anderem:
Polyommatus daphnis (M) beim Sonnenbad ------------------------------------------------ einige Widderchen, etwa loti und wie hier gezeigt, Zygaena viciae
Beim Queren der Sonnenseite der Halde entdeckte ich auch Eier von P. Apollo ------------ einmal als Übersicht und einmal etwas näher...
Gegen 9 Uhr waren wir beide recht "durch" - das Klettern im Bruch, der wenige Schlaf und die heftige Sonne schob uns förmlich zurück zu den Fahrzeugen - wo, zu meiner Freude - das erneute Aufpumpen mit dem Kompressor kein Insekt mehr erzeugte! Der Reifen erschien nun dicht. Wir pumpten auf 2 bar auf, verabschiedeten uns und machten uns, begleitet von 4-5 Schwalbenschwänzen, die grad heftig am Saugen waren, auf den Heimweg. Für mich nur 30 Minuten, allerdings mit mulmigem Gefühl wegen des Reifens, für Andy 90 Minuten, wohl mit mulmigem Gefühl, da nicht ganz ausgeschlafen....
Zuhause angekommen haben wir ausgeladen und dann erst mal 2 Stunden gepennt... musste sein^^ Dann Fotos sichten, entwickeln, und schon war der Alltag wieder da... Verwandtschaft, Kinder, Arbeit, Hektik, tja... wie immer eben.
Ich habe, wenn auch weit unter Erwartung hinsichtlich der Funde, die Zeit sehr genossen. Ganz sicher war ich nicht zum letzten mal dort, aber ich muss sagen, so ein Trip ist nicht ganz "un-anstrengend". Wer lieber gemütlich im Garten oder auf der Terrasse sitzt und grillt, hat auch was vom Abend - vielleicht weniger spannend, aber auch weniger anstrengend. Ich sitze auch gerne mal unangestrengt auf der Terrasse, wie gerade eben. Licht ist an, Falter sind kaum da, darum habe ich ja auch Zeit, diesen Bericht fertig zu stellen^^
Hallo Steffen, Kann das nicht auch ein Ei von Scolitantides orion sein? bevor ich den Text gelesen habe, dachte ich sofort an ein Bläulingsei. VG Peter
Hallo Peter, die Verwechslung kann man hier problemlos ausschließen. Wäre dieses Ei im Leib einer S. orion Dame würde diese aussehen wie eine Blindschleiche, die einen Semmelknödel verschluckt hat. Am Foto kommt die Größe nicht so rüber, wie man es am Objekt selbst sofort sehen würde. Außerdem sind S. Orion dort im weiten Umkreis (nächstes Vorkommen ca 70 km entfernt)wohl schon vor einigen Jahrzehnten verschwunden, machen in Bayern typischerweise auch nur eine Generation April/Mai und die dabei gelegten Eier dürften bei dem guten Wetter in diesem Jahr bereits Puppen sein. Viele Grüße Steffen
Entomologenportal
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Sammeln und Beobachten von Schmetterlingen
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Unterwegs im Steinbruch bei Eichstätt in der südlichen Frankenalb
02.07.2018 00:15 (zuletzt bearbeitet: 02.07.2018 00:58)
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