Guten Abend zusammen, aus diversen privaten Gründen komme ich derzeit tagsüber trotz Urlaub/Wochenende nur selten raus. Dennoch konnte ich mir 1-2 Stunden Zeit an diesem Wochenende freischaufeln um nach Tagfaltern zu sehen und meine Transsekte (keine Sekten!) abzugehen. Mein Ziel war es, eine Eiablage von Limenitis camilla zu fotografieren, was trotz zahlreicher Damen (und Herren) nicht gelang. Wohl aber konnte ich, recht früh im Jahr, zahlreiche zum Teil schon deutlich entwickelte Eier finden. Ich wollte hierbei prüfen, ob die Eiablage in meinem Suchgebiet tatsächlich - wie auch alle Hibernarienfunde - nur an den untersten Zweigen beschatteter Roter Heckenkirschen erfolgt. Mein Fazit: In dem Wald, in dem ich vorrangig suche, findet die Eiablage nur an solchen Heckenkirschen-Zweigen statt, die idR zwischen 3 und 15 Zentimetern über dem Boden stehen, hinreichend beschattet aber nicht dunkel sind und eine weder feuchte noch trockene Umgebung besitzen. Gezählt wurden in ca 60 Minuten mehr als 60 Eier - wenn man das Suchschema kennt, ist es leicht sie zu finden!
Anbei einige Bilder dazu:
Erst die Protagonisten - in diesem Jahr trotz erheblicher Verluste über den Winter (habe Hibernarien markiert und in den meisten Fällen keine lebende Raupe mehr aufgefunden) zahlreich vertreten!
Beschattete Rote Heckenkirsche mit zahlreichen Eiern im Bereich unter 20 cm Bodenhöhe - links eine gut belegte Pflanze, rechts ein Ausschnitt dieser mit Eiern in der Bildmitte und (unscharf) darüber, in 12 Uhr Position - in etwa 10 cm über dem Waldboden.
Geeignete Pflanzen werden zum Teil intensiv belegt... Man findet bisweilen 5-10 Eier an benachbarten Blättern und gelegentlich auch 2-3 Eier an einem Blatt... Das Ablagemuster ist stets gleich (zumindest an diesem Ort!): Die Eier werden einzeln überwiegend am Blattrand, jedoch kaum an der Blattspitze gelegt. Bevorzugt wird die Oberseite, aber Eifunde an der Unterseite gelangen ebenfalls (4 von > 60). Kein einziges Ei befand sich an der Blattspitze. Nachfolgend noch Beispielbilder der Eier:
Doppelablage am Blattrand (etwa auf der Hälfte der Blattlänge - wie dort fast immer) - und ein einzelnes Ei, ebenfalls am Rand auf der Hälfte der Blattlänge.
Schöne Grüße und guten Start in die neue Woche :-) Steffen