Im zeitigen Frühjahr bekam ich zwei Gelege mit 5 bzw 4 Eiern auf ca 6mm starken verholzten Kreuzdornzweigen. Ich bewahrte die Eier zunächst im Kühlschrank, Anfang April gab ich sie heraus und hielt sie in einem ungeheizten Zimmer bei ca 14 Grad. Am 20.4. 2015 schlüpfte ein Räupchen und wurde in einem kleinen Klarsichtdöschen ohne Löcher gehalten. Es nahm sofort ein kleines Kreuzdornblatt als Futter an. Eigenartigerweise fraß es nicht vom Rand weg, sondern es hinterließ mitten im Blatt Löcher, wie wir es normalerweise von anderen Insektenlarven her kennen.
Raupe L1
Auch nach der ersten Häutung behielt die Raupe diese Art des Fraßbildes bei, aus den Löchern wurden dann richtige Fraßgänge, ohne jedoch die Blattränder anzuknabbern.
Raupe L2
Am 2.5.2015 häutete sich die Raupe zu L3. Sie ist nun ca 5mm lang und hat ihre Farbe zu Grün verändert.
Die Raupe ist nun in L4 (15.5.2015) und ungefähr 12 mm lang. Sie ist nun etwas mobiler und macht einige Erkundungen zu verschiedenen Blättern. Ich halte sie seit L3 auf einer eingetopften Kreuzdornpflanze, die frei im Glashaus auf einem Tisch steht. Dort sitzt sie bevorzugt an der Spitze der ca 60cm hohen Pflanze und beknabbert die obersten Triebe.
Weiter gehts mit dem Bericht: Die Raupe ist außerordentlich gut getarnt, am besten ist sie auffindbar, wenn man die Blätter gegen das Licht betrachtet. Da erscheint sie dunkel und ist leicht zu finden. Die Zucht an der lebenden Pflanze ist im übrigen sehr zu empfehlen! Kein Reinigungsaufwand, die Raupe sucht sich exakt die Blätter aus, die ihr zusagen. Die eingetopfte Kreuzdorn-Pflanze steht lediglich in einem Glashaus um Vögel fernzuhalten, ansonsten ist die Raupe völlig frei. Diese Zuchtmethode ist besser geeignet als das Halten in Plastikdosen, um die natürliche Verhaltensweise der Art zu beobachten. Natürlich muss man anfangs drauf achten, ob es dem Tier gefällt, oder ob es versucht, eine andere Futterquelle zu suchen und dann nicht mehr aufzufinden ist. Auch wenn die Zeit der Verpuppung kommt, muss dann eventuell doch auf Boxen zurückgegriffen werden, da dann oft die Futterstelle verlassen wird, um einen geschützten Platz zu finden.