Hallo zusammen, nicht zum ersten mal habe ich caja gezüchtet, dieses mal 2 Stämme, einen roten und einen gelben. Im letzten Spätsommer hatte ich aus eigener Nachzucht jeweils ca. 300 Jungraupen, wobei ich im gelben Stamm 4 Pärchen ansetzte und im roten zwei. Nun, bis auf etwa 80-90 Tiere pro Stamm habe ich alle übrigen Tiere ausgesetzt und die anderen zur Überwinterung vorbereitet. Ich sollte dazu sagen, dass beide Stämme unter exakt gleichen Bedingungen identisch gehalten wurden, also sowohl was das Futter angeht, als auch die Behälter, Temperatur, alles.... Vom roten Stamm haben nur 9 (?) Raupen die Überwinterung überstanden, vom gelben etwa 70. Das hat mich bereits gewundert. Aber gut, das Problem begann danach. Die Raupen gingen prima ans Futter, wuchsen schnell, beinahe zu schnell, bis sie plötzlich jegliches Futter nahezu vollständig verweigerten. Sie fraßen ab L5 gerade so viel, dass sie nicht sofort verhungerten. Einige wenige schafften die letzte Haut und die Verpuppung, davon gibt es auch Nachkommen. Die meisten jedoch starben vor der Verpuppung. Kein Durchfall, keine Parasiten, sie gingen einfach ein. Die Hälfte der wenigen Puppen sind Krüppel. Bemerkt habe ich einen übermäßig penetranten Geruch, jedoch wurde keine Raupe "matschig oder faul/schimmlig" sondern eher dehydriert. Die Aufteilung in viele Zuchtbehälter mit unterschiedlicher Futtergabe sowie unterschiedlicher Feuchte half nichts. Das Ergebnis war überall identisch. Ich frage mich, was das sein kann, denn eine "extreme Überzüchtung" schließe ich aus, ebenso einen groben Fehler - die letzten Jahre hat es ja auch so funktioniert.... Ob es etwas mit dem milden Winter zu tun haben mag kann ich nicht beurteilen, ich denke, es könnten mehrere Aspekte zusammen gekommen sein... Hat jemand Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können/müssen? Ich wäre für jede Antwort dankbar. Gruß Steff^^
dieses Problem bei Raupen und Puppen ist eher auf die Massenzucht zurückzuführen. Ursache ist wahrscheinlich eine Bakterieninfektion. Ich habe das bei einer Massenzucht mit Phragmatobia luctifera und Ocnogyna parasita erlebt. Die Raupen gingen ebenfalls ohne sichtbare Symptome ein und die wenigen Puppen wurden matschig und rochen penetrant. Auch bei heuer gefundenen Freilandraupen von Malacosoma alpicoa hatte ich dieses Problem, allerdings zum Glück nur bei ca. 25% von ungefähr 100 Raupen. Diese 3 Arten überwintern nicht als Raupen, die Probleme traten kurz vor der Verpuppung auf.
so wie du den Ausfall protokollierst, stimme ich der Theorie von Werner absulot zu! Ich denke aber auch, dass es auf Grund der doch "besonderen" Witterungsverhältnisse in diesem Jahr (sehr warm und feucht) zur Vermehrung diverser "Zuchtkiller" wie Pilzebefall auf Futterpflanzen oder Infektionen durch Bakterien kommen kann.
Meine letztjährige A. phegea Zucht hatte leider das selbe Ergebnis wie bei dir! Die Raupen häuteten sich immer wieder, wurden kleiner und fraßen gerade mal ein paar Bissen, bis sie schließlich verendet waren. Ich habe noch nie so viele Häutungen beobachtet wie damals, nur leider schrupften die Tiere dann von Mal zu Mal. Puppen konnte ich überhaupt keine erzielen.
Nach einigen Gesprächen mit anderen Züchtern, wurde mir auch eine Infektion oder ein Pilzbefall auf Grund kontaminierter Futterpflanzen genannt.
Vielleicht war das in deinem Fall ja auch so!
Liebe Grüße Michi
Freunde sind Engel die dir auf die Beine helfen, wenn deine Flügel verlernt haben zu fliegen!