gestern ging ich mal gezielt auf Suche nach den Schwärmern Deilephila elpenor und Proserpinus proserpina. Zur Zeit bin ich im Urlaub und kann das Suchen genießen, ohne zeitlich gebunden zu sein. Ich fuhr also an einen vielversprechenden Platz, 14 km südwestlich meines Wohnorts. Da entspringt eine Quelle am Waldrand auf einer Wiese. Diese Quelle ist groß genug um einen kleinen Bach zu nähren. Am Wiesenrand, neben einem Feldweg, läuft das Bächlein dahin. Dadurch entsteht eine gute Flora, vor allem Weidenröschen. Diese werden dort über einen Meter groß und bilden richtige Büsche.
Hier wollte ich mein Glück versuchen. Gleich zu Beginn fand ich eine D. elpenor Raupe, die sich ganz frisch gehäutet hatte. Die Raupe saß im Weidenröschen Gebüsch, ca. 1 Meter über dem Boden, ganz frei an einem Blatt.
Nach kurzem Suchen, allerdings eher an etwas solitär stehenden Pflanzen, fand ich dann auch P. proserpina Raupen, in grün und braun. Ich konnte mir zwar vorstellen, diese Art hier zu finden, war aber dann doch sehr freudig überrascht, gleich so schnell welche zu sichten. Auch die saßen offen an den Pflanzen, von 6 gefundenen Raupen waren 4 an den Blüten, bzw. Samenschoten zu finden. Eine saß am Blatt in halber Höhe und eine am Stiel der Pflanze, ebenfalls in halber Höhe, also ca. 50 cm über dem Boden.
Zusammen waren es am Schluß 4 gesichtete elpenor und 6 gesichtete proserpina Raupen. Von den vermeindlich häufigeren Tieren also weniger Raupen. Anhand vieler Pflanzen, deren Blüten und Samenschoten stark angefressen und teilweise komplett weg waren, kann ich davon ausgehen, daß von proserpina noch mehr Raupen da waren, die aber entweder schon zur Verpuppung sind oder von Prädatoren verspeist wurden. Elpenor saß ausschließlich an den Blättern. Die elpenor Raupen waren in L4/L5. Die proserpina Raupen waren alle in L5.
Mir hats ne Menge Spaß gemacht und ich war sehr erfreut, solch seltene Art in meiner Nachbarschaft gefunden zu haben.
NG Heiko
Leben ist etwas Seltenes, die meisten Menschen existieren nur. (Oscar Wilde)