Nach einer Woche Aufenthalt hier in Almunecar möchte ich einen kurzen Bericht über den bisherigen Ablauf schreiben: Kurz gesagt: das Wetter hat uns voll im Griff! Was bei uns zuhause Aprilwetter genannt wird, findet hier -zumindest 2018- im Februar/März statt. Starke sturmartige Böen, einmal warm, einmal kalt. Zeigt sich die Sonne und man macht sich auf den Weg, so ist sie schon wieder verschwunden und es fängt zu schütten an.
Der Regen war überhaupt das Schlimmste. Der kleine Bach, an dem tags zuvor noch Raupen gefunden wurden, verwandelte sich nach Starkregenfällen in einen reißenden Wildbach. Playa de Cabrio war völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Die Straßen unpassierbar, entweder überflutet, unterspült oder mit Felsbrocken übersät. Mein Versuch, das Bachbeet am nächsten Tag mit dem Auto zu queren, endete damit, dass Manni mit seinem Auto und mithilfe einiger Spanier und Touristen meinen Wagen heraussziehen musste.
Trotz allem gabs einiges Entomologisches: celina/icarus, natürlich rumina, cleopatra, L. maera f. adrasta, ein paar Weißlinge (crameri allerdings nicht), Schwalbenschwanz etc.
Manni hatte regelmäßig Anflug, meine Falle hat sich bei den Windböen leider nicht bewährt. Hier einige davon (meist von Christa eingesammelt und von Manni bestimmt, der Rest muss erst bestimmt werden):
M. languida C. noctivaga C. clavipalpis A. puta M. occidentalis A. spinifera N. nodosalis N. iberica M. scirpi M. albipuncta?
Der Regen hatte jedoch auch was Gutes: so haben wir die wunderbare Alhambra besucht, waren in den Höhlen von Nerja (da gibt es neben Felsmalereien einige endemische Insekten), Salobrena und andere Städtchen mit ihren Bars, maurischen Burgen, Tapas und liquiden Genüssen...
Christa und Manni waren immer zur Stelle, vom Frühstück an bis hin zum Plaudern bei schmackhaftem andalusischen Essen, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Euch!
Andalusien ist immer eine Reise wert, besonders wenn Freunde zu Besuch kommen. Christa und ich sind seit Ende Januar hier um dem Winter zu entfliehen. Anfang Februar kamen Steffen und Andy für eine Woche, Ende Februar bis Anfang März kam Chris mit seiner Frau zu uns. Nun sind wir wieder allein und planen die Rückfahrt, denn alles hat einmal ein Ende.
Wir haben hier sehr viel erlebt, viel Spaß und Freude gehabt, nette Gespräche geführt, die Natur erforscht mit Leuchten, Raupen sammeln usw. Ich habe mal zusammen gefasst, was in dieser Zeit an Faltern am Licht waren, es waren mehr als 40 Arten. Bei den Tagfaltern war es nicht so, wie wir es aus vergangenen Jahren kennen, das lag aber an den Wetterbedingungen, denn bei Regen oder viel Wind hat man wenig Chancen. Dennoch sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Zufrieden vor allem mit den vielen Raupen die meistens Andy und Steffen, mit ihren scharfen Augen, gefunden haben. Ein Großteil hat sich mittlerweile verpuppt und wir sind gespannt, was sich daraus entwickelt.
Seit gestern hat sich das Wetter, nach einer Woche Regen, gebessert und ich glaube, dass nach dem Regen viele Falter geschlüpft sind, denn heute morgen waren frische Exemplare, wir Hadena sancta, Hadena silenides, Leucania loreyi, Orthonama obstipata, Nebula ibericata, Cucullia calendulae u.a., in der Lichtfalle.
Zusammenfassend möchte ich sagen, es war mit den Freunden ein Erlebnis und eine Freude, die man allein nicht erleben und so genießen kann. Christa und ich sagen DANKE. Wir freuen uns auf die nächste Exkursion in Österreich.
Grüße aus Andalusien,
Christa und Manni
Manfred
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Hallo Christa und Manni, ich denke, das "DANKE SAGEN" sollte auf jeden Fall auch Euren Besuchern/Besucherinnen erlaubt sein? Ich sage jedenfalls DANKE für die klasse Woche (auch wenn Andy mich schwer auf Trapp gehalten hat - das war ein "Arbeitsurlaub^^ - Erholung kommt erst in ein paar Jahren in Frage)! Kommt gut heim und füttert die faulen pudica fleißig :-)
Hier noch ein Nachtrag: Abendstimmung am Playa de Cabrio und die Hauptakteure (nicht alle auf einmal, da ich bei der Kamera den Selbstauslöser nicht finden konnte)