heute mal wieder ein kleiner Einblick in das Leben der Vogelspinnen. Mein Aphonopelma seemanni f. blue Weibchen hat mir heute die Freude gemacht, die Lauer, den Beutegriff und die Resteentsorgung zu zeigen. Ich zeige euch ein paar Fotos, der Beutegriff selbst ist nicht fotografierbar, denn der geschieht einfach zu schnell. Im Bruchteil einer Sekunde wird die Beute geschnappt und in die Höhle gezogen. Eben noch da, ein Augenzwinkern später sieht man nur noch den Höhleneingang.
Das erste Bild zeigt die Lauer. Die Spinne sitzt tagelang ohne einer Regung am Höhleneingang. Das Tier selbst ist fast ganz in der Höhle, nur die Beine schauen aus dem Eingang heraus. Man könnte meinen sie schlafe, aber wehe dem Tier, daß sich zu nahe heran traut. Der Eingang ist mit einem Spinnpolster verkleidet, welches auch rund um den Eingang gesponnen wird. So erkennt die Spinne an den Vibrationen wenn ein Tier sich nähert. Mit ihren Beinen erkennt sie genau wo, wie weit entfernt und wie groß die Beute ist. Der Angriff wird dementsprechend durchgeführt.
Nähert sich die Beute, kommt die Spinne ganz vorsichtig etwas weiter aus der Höhle.
Ist die Beute in Reichtweite... zack... und weg. Leider konnte ich nur noch den leeren Behälter aufs Bild bringen. Die Spinne war einfach zu schnell.
Nach getaner Mahlzeit, wird ein besonderes Verhalten an den Tag gelegt. Die Spinne zeigt ihre Reinlichkeit. Die Futterreste (unverdauliches Chitin) werden aus der Höhle getragen und immer am selben Platz abgelegt. Sie trägt die Reste in ihren Chelizeren relativ weit vom Höhleneingang weg. Danach wird sich ausgiebig geputzt. Mit den Zähnen putzt sie die Beine, um danach mit den Beinspitzen die Zähne zu reinigen.
Nach der ganzen Prozedur, wird sich am Höhleneingang wieder auf die Lauer gelegt. Je nach Beutegröße dauert die Verdauung, die ausserhalb des Körpers stattfindet, mehrere Stunden. Ein frisch gehäutetes Tier, wie meine, frißt ordentlich.
Wenn sie soweit satt ist, zieht sie sich in die Höhle zurück und man wird dann Tage, ja sogar Wochen vergeblich nach ihr suchen. Hat sie wieder Hunger, sitzt sie wieder am Eingang auf der Lauer.
NG Heiko
Leben ist etwas Seltenes, die meisten Menschen existieren nur. (Oscar Wilde)