Am 06.08.2012 konnte ich ein Weibchen bei der Eiablage beobachten. Es flog über eine frisch gemähte Wiese und legte immer wieder mal ein Ei auf die Blattoberseite von Weißklee. Ich nahm 5 Eier mit um sie zum Falter zu ziehen. Die frischen Eier sind gelb, verfärben sich bald nach orange und kurz vor dem Schlüpfen sind sie grau.
Ab dem 10.08.2012 schlüpften die Räupchen, fraßen zuerst die Eischale und gingen dann sofort an den Klee. Sie fressen Löcher in die Blätter oder befressen diese von der Seite. Zur Ruhe begeben sie sich auf die Mittelrippe an der Blattoberseite, zum Fressen kehren sie an die alte Fraßstelle zurück. Sie sind grau und leicht behaart.
Am 13.08.2012 häuteten sich alle zu L2. Die Farbe und Form der Räupchen ist gleich geblieben. Auch das Verhalten hat sich nicht geändert. Ich hielt die Raupen in einem kleinen Kunststoffbehälter. Die Stiele der Kleeblätter waren in ein feuchtes Tuch gewickelt und mit Folie umwickelt. Der Deckel des Behälters hatte viele Löcher, um die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten.
Am 16.08.2012 ging es in die dritte Haut. Sie fressen jetzt ungefähr ein halbes Kleeblatt am Tag. Nach wie vor sind sie grau und sitzen in der Ruhephase an der Mittelrippe der Blattoberseite.
Die Häutung zu L4 fand am 19.08.2012 statt. Jetzt fressen sie richtig gut und werden auch um einiges größer. Die Farbe hat sich in Grün verändert und seitlich ist jetzt ein heller Streifen.
Die letzte Häutung zu L5 war am 22.08.2012. Jetzt haben die Raupen die typische Colias-Gestalt. Sie sind relativ flach und dunkel grün. Der Körper ist ganz leicht behaart. Seitlich ist nach wie vor die helle Linie, jetzt aber auch orange Flecken und die Stigmen sind nun schwarz. In dieser Haut legen sie mit dem Fressen richtig los und wachsen schnell heran.
Am 25.08.2012 und 26.08.2012 verpuppten sich alle Raupen. Es sind gedrungene Gürtelpuppen von grüner Farbe. Die Raupen verpuppten sich alle am Deckel des Behälters.
Der erste Falter, ein Männchen, schlüpfte am 03.09.2012. Am 06. und 07. folgten die restlichen Tiere. Zwei der Weibchen waren die helle f. helice Form. Die Aufzucht erfolgte im Zimmer bei ca. 24°C tagsüber und ca. 22°C nachts.
Die Zucht dieser Art ist sehr einfach und problemlos durchzuführen. Die Raupen machen in keiner Phase Schwierigkeiten und sind robust und unempfindlich. Somit ist dieser schöne Weißling für jeden Anfänger, natürlich auch für Fortgeschrittene und Profis, nur zu empfehlen. Die Weibchen sind während der Eiablage nicht scheu und kümmern sich mehr um die Arterhaltung als nach Feinden Ausschau zu halten, man kann sich ihnen gut nähern und die gelegten Eier "einsammeln".