In der Rubrik "Plauderecke" habe ich ein Rätsel hochgeladen, welches die alte Methode der Etikettendruckerei zum Inhalt hatte. Nachdem nur Eingeloggte diesen Beitrag lesen konnten, möchte ich diese alte Methode auch unseren Gästen zeigen und lade die Fotos hier hoch. Es hat ja auch in weiterem Sinn mit Präparation zu tun, in dem sie zeigen, wie in Vor-Computer-Zeiten Fundortetiketten hergestellt wurden.
Ich habe die Maschine samt Ausstattung irgendwann vor vielen Jahren in einer Entomologie-Handlung erworben. Unlängst ist sie mir wieder beim Stöbern untergekommen.
Sie besteht aus einem massiven Messinggerät zum händischen Drucken und Lettern, die in einen Druckstock in Etikett-Größe eingespannt werden. Die Lettern sind sortiert in zwei Größen, ich schätze ca 5pt und 7pt. Das erste (Rätsel)foto zeigte Satzzeichen: Strichpunkt, Beistrich, französ. i mit 2 I-Punkten und einen Apostroph
Für den abgebildeten Fundortzettel habe ich 2 Stunden gebraucht! Erstens um die richtigen Lettern erst einmal zu finden, dann um sie seitenverkehrt mit richtigen Abständen zu fixieren. Leider ist die Gummiwalze bereits versteinert und Druckerschwärze habe ich auch keine gehabt, so musste Schuhpasta und Spucke herhalten, deshalb der etwas schwache Abdruck. Bei richtiger Anwendung ist das Ergebnis aber sicher "gestochen scharf"
Ich schätze, dass mit einer solchen Maschine an die hundert Jahre lang Fundortetiketten gedruckt wurden, bevor Maschingeschriebene und anschließend mittels Xerox Verkleinerte gängig waren (so um 1970/80) und danach der Tintenstrahldrucker das Feld übernahm.