Gerne mache ich euch auf eine Ausstellung in München aufmerksam:
Ausstellung in der Zoologischen Staatssammlung Singende Insekten 1. März 2012 bis 25. Mai 2012 werktags Mo. - Fr. 10:00 bis 16:00 Uhr Eintritt frei
Grillen, Heuschrecken und Zikaden, Singende Insekten, spielen in dieser Sonderausstellung in der Zoologischen Staatssammlung in München in der Münchhausenstr. 21 die Hauptrolle. Aus wissenschaftlicher Sicht werden in der Ausstellung die Methoden erklärt, wie die verschiedenen Töne der Singenden Insekten klanglich erfasst und analysiert werden. Ebenso erfährt der Besucher vieles über den Zweck der Laute sowie über Evolution und Artenvielfalt der Tiere. Kürzlich vorgestellte Forschungsergebnisse runden den umfassenden Überblick über diese besonderen Insekten ab. Die Ausstellung „Singende Insekten“ wurde vom National Museum of Natural Science und von der National Chung Hsing University (beide in der zentraltaiwanischen Stadt Taichung gelegen) geplant und mit Unterstützung der Taipeh Vertretung in München und der Zoologischen Staatssammlung München realisiert. Gezeigt wird alles, was mit diesen Insekten zusammenhängt: Funktion, Biologie und Kulturgeschichte. Weiter wird ein Einblick vermittelt in die Beziehungen zwischen dem Menschen und den Singenden Insekten anhand von Quellen in Folklore, Literatur und Kunst.
Über 90 bunte, gut illustrierte und zum Teil interaktive Tafeln, Modelle und Objekte führen den Zuschauer durch die Ausstellung. Die Lauterzeugung wird durch vielfältige Audio-Präsentationen und Videos dargestellt. Doch es geht nicht nur um die Darstellung der Singenden Insekten wie Grillen, Heuschrecken und Zikaden und deren charakteristische Laute, sondern auch um den weltweiten kulturellen Stellenwert dieser Lebewesen. So kann man eintauchen in die Schriften der Vergangenheit, die sich immer wieder mit diesen Insekten befasst haben, aber auch den heutigen Bräuchen begegnen. Singende Insekten produzieren nicht nur wohlklingende Laute, sie können auch als Medikamente verwendet werden, und viele Völker haben die Gewohnheit, sie als essbare Köstlichkeiten zu verspeisen. Grillenkämpfe, die sowohl in Taiwan als auch auf dem chinesischen Festland eine lange Tradition haben und bis heute ein beliebter Zeitvertreib sind, werden in einem Film gezeigt und erläutert. Ein Hinweis für Tierschützer: Die Grillen verletzen sich nicht, der Unterlegene zieht sich zurück und wird von seinem Trainer zurück in die Transportschachtel gesetzt.
Bekannt sind Heuschrecken und Grillen durchaus — aber welche Laute sie von sich geben und wie und warum sie das tun, ist für viele Menschen neu. Der Gesang deutet darauf hin, dass ein Tier sein Revier markiert oder einen möglichen Partner anlocken möchte. Viele der singenden Insekten zeichnen sich durch besonders komplexe Gesangsmuster aus, und es gibt beim Gesang nicht nur Unterschiede zwischen den Arten, sondern auch zwischen einzelnen Tieren. So können Weibchen etwa aufgrund bestimmter Merkmale im Gesang ihren Brutpartner erkennen. Von den insgesamt 30 Insektenordnungen können 19 Töne erzeugen.
Bei der Vernissage wird der taiwanische Papierkünstler Hong Hsin-fu sein Können zeigen und aus buntem Papier Insekten und andere Tiere falten und schneiden. Zaubern mit Papier ist seit seiner Kindheit eine Leidenschaft des heute vierzigjährigen erfolgreichen Künstlers. Seinen dreidimensionalen Kunstwerken, wie die tanzenden Zikaden und springenden Heuschrecken, haucht der Künstler mit einem Handgriff Leben ein, indem er sie in Bewegung setzt.
Bild von Stephan Thiele, Text aus der Pressemitteilung des Museums.