seit wenigen Wochen gehöre ich zu den glücklichen Besitzern einiger Actias isis-Raupen. Nachdem es bei uns keinen Liquidambar in den Parkanlagen gibt und meine 2 eingetopften Exemplare bisher wohl noch zu wenig Futter abgeben, war ich gezwungen, auch andere Futterpflanzen als Alternative zu probieren. Ausschlaggebend hierfür waren die Erfolge von Werner, der die Art bereits erfolgreich an Prunus padus gezogen hat.
Ich habe also mittlerweile mit verschiedenem Futter experimentiert und alle Raupen bisher ohne Verluste zum Fressen gebracht. Lig. ovalifolium wurde entgegen Literaturangaben so gut wie gar nicht angenommen. Etwas besser, aber nicht zuverlässig, wird Juglans gefressen. Rhus wird wieder etwas lieber als Juglans angenommen, aber die Präferenzen liegen woanders:
Liquidambar fressen die Tiere ganz gern, nehmen aber gleichzeitig angebotene Eiche nach meiner Beobachtung mindestens genauso gut an. Interessanterweise fressen sie Crataegus - zumindest bei mir - anscheinend am liebsten. An Prunus padus habe ich auch 3 Raupen, diese Futterpflanze würde ich in der "Beliebtheitsskala" so etwa bei Rhus einordnen.
Bisher haben sich die Tiere bei gleichzeitigem Angebot von verschiedenen Futterpflanzen immer mal wieder gewechselt. Dabei ergaben sich die oben genannten Vorlieben. Alle 12 Eiraupen entwickeln sich bis jetzt normal und sind ebenfalls schon fast alle in L3. Mein Ziel ist es momentan, die Zucht von jeweils ein paar Raupen an Prunus padus, Eiche und Crataegus durchzuführen und den Verlauf bzw. das Ergebnis miteinander zu vergleichen.
beim heutigen Futterwechsel musste ich den ersten Verlust verzeichnen: 1 Raupe, die an Rhus fraß, ist verendet und zeigte die "üblichen" Auflösungserscheinungen. Ich werde nun skeptisch beobachten, wie es den anderen die nächsten Tage geht. Sollte es, was ich hoffe, vorerst bei diesem Einzelfall bleiben, muss man Rhus als Futterpflanze wohl eher kritisch sehen.
am 17.05. bemerkte ich beim Futterwechsel ein deutliches Zurückbleiben in der Entwicklung der drei an Prunus padus gehaltenen Raupen im Vergleich zu denen an Crataegus und Quercus robur. Ich setzte die Tiere daher sofort auf Crataegus um. Am 18.05. war dann jedoch bereits die erste davon verendet, am 19.05. auch die anderen beiden. Allen anderen Tieren geht es gut (hoffentlich bleibt das auch so!). In Verbindung mit dem Ausfall der auf Rhus gehaltenen Raupe gehe ich daher nicht von einer Primärinfektion aus, sondern vermute (hoffentlich nur) einen Zusammenhang mit dem Futter, welches in diesen Fällen vielleicht doch nicht die richtige Passung als Ersatzfutter hatte. Warum z.B. Werner die Tiere an Prunus padus erfolgreich bis zur Verpuppung gebracht hat, kann ich mir nicht erklären, liegt aber vielleicht an etwas anderen Haltungsbedingungen.
Ich bin jetzt gespannt, wie es weiter geht und ob die Zucht noch gelingt. Wenn nicht, dann kauf ich mir eben noch ein paar weitere Amberbäumchen
bisher verzeichne ich Gott sei Dank keine weiteren Ausfälle. Auffällig erscheint allerdings, dass die einzige an Quercus verbliebene Raupe sich deutlich schneller entwickelt bzw. schon deutlich größer ist als die anderen an Crataegus fressenden Tieren.