am 31.10.2012 erhielt ich von Heinz ein paar Eier von Gonimbrasia krucki. Die Eier lagerte ich in einer kleinen Kunststoffdose, bei ca. 22°-25°C.
Aus den Eiern schlüpften, am 15.11.2012, 6 Räupchen, von denen ein Räupchen bereits am nächsten Tag starb. Ich besprühte die Räupchen gleich nach dem Schlüpfen, damit sie trinken konnten, was sie auch sofort taten. Als Futter bekamen sie Lorbeerkirsche, welche erst nach 3 Tagen angenommen wurde. Die L1 Raupen hielt ich in einer Kunststoffbox bei ca. 25°C und sie wurden täglich einmal leicht besprüht, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu halten. Sie hielten sich in der Ruhe wie auch beim Fressen immer in einer Gruppe zusammen.
Am 24.11.2012 häutete sich die erste Raupe zu L2, am 25. folgten die 4 anderen. Die Zucht wurde genau so weitergeführt wie bei den L1 Raupen. Die Lorbeerkirsche wurde sehr gut angenommen und die Raupen fressen ordentlich. Sie sitzen und fressen nach wie vor in einer Gruppe, wenn auch nicht mehr so dicht gedrängt. Mit einer Endlänge von fast 3 cm setzen sie sich dann zur Häutungsruhe.
Die Häutung zu L3 erfolgt am 02.12.2012. Jetzt haben sie schon dir grünen "Schuppen", welche den Raupen ein super Aussehen geben. Ich habe sie umgesiedelt in ein größeres Kunststoffgefäß und sie bekommen jetzt einen kleinen Ast mit Blättern der Lorbeerkirsche. Besrüht wird nur noch beim Säubern des Gefäßes, also jeden 2ten Tag. In der Ruhe sitzen sie noch immer in einer Gruppe, gefressen wird jetzt allerdings getrennt. Am Ende des 3ten Larvalstadiums ging eine Raupe verloren. Warum weiß ich nicht, fraß normal und ist auch sonst nicht auffällig gewesen.
Am 11.12.2012 fand die Häutung zu L4 statt. Mit einer tiefschwarzen Grundfarbe und den frischgrünen "Schuppen" sehen die Raupen schon super aus. Ab dieser Haut habe ich die Raupen auf einer eingetopften Lorbeerkirsche gehalten und mit einem Plastikbeutel, in den ich einige Löcher gestochen habe, eingebunden, um die Luftfeuchtigkeit, die notwendig ist, zu erhalten. Die Tiere fressen jetzt ordentlich und nach nicht langer Zeit, war die erste Staude kahlgefressen. Während des 4. Stadiums gingen wiederum 2 Raupen, ohne ersichtlichen Grund ein. Am Schluß waren die beiden übrigen Raupen 7 cm lang.
Die beiden letzten Tiere häuteten sich am 20.12.2012 zum letzten mal und hatten nun riesige Köpfe und noch größere Afterklappen. Mit einem riesen Appetit machten sie sich über die zweite eingetopfte Lorbeerkirsche her, welche auch bald ziemlich leer aussah. Noch eine Raupe starb, die Anzeichen waren die Gleichen wie bei den vorherigen, die gestorben sind. Die letzte Raupe fraß 14 Tage und hat sich dann nach sehr kurzer Wanderung und ohne flüssigen Kotballen oder Verfärbung, mit einer Endlänge von 12cm, am 06.01.2013 eingegraben.
Am 12.01.2013 hab ich ganz vorsichtig Schicht um Schicht der Erde abgetragen und fand in ca. 5 cm Tiefe eine wunderbare, kräftige Puppe. Da sie noch ganz hellbraun war, ging ich davon aus, daß sie höchstens einen Tag verpuppt war.
Nach langem, 6 wöchigem Warten war es dann soweit. Ein prächtiges Weibchen ist geschlüpft, mit einer Flügelspanne von 14 cm aber doch kleiner als die Art eigentlich sein sollte.
Allgemeines: Die Winterzucht erwies sich doch als schwer, was ich anfangs nicht dachte. So problemlos die zwei ersten Häute waren, umso schwieriger wurde es dann. Meines Erachtens hatte ich im späteren Zuchtverlauf die Luftfeuchtigkeit zu niedrig. Als die L5 Raupe starb und es der Zweiten auch nicht so besonders ging, gab mir ein Zuchtkollege den Rat die Raupe feuchter zu halten, worauf ich sie täglich zweimal besprühte und tatsächlich fraß die Raupe dann wieder viel besser und auch der Kot wurde wieder schwarz und groß. Natürlich ist das Futter um diese Jahreszeit auch nicht das Beste, da die Pflanzen sich ja eigentlich zum Überwintern vorbereiteten. Die beiden ersten Pflanzen, welche lange in der Wohnung standen waren auch schon neu getrieben und begannen sogar zu blühen, als ich auf die letzte Topfpflanze ausweichen mußte, wurde die Zucht noch härter, da diese Pflanze nicht in der Wohnung stand, sondern im Freien und somit weder frische Triebe noch saftige Blätter dran waren. Das Krankheitsbild der Raupen war wie folgt: Sie wuchsen, trotz Fressens, nicht mehr und der Kot wurde braun und bröselig. Immer wieder begannen sie umherzulaufen, um dann zwischendurch mal wieder zu fressen. Nach ein paar Tagen starben sie dann entkräftet. Möglicherweise lag es tatsächlich daran, daß der Wasserhaushalt im Körper zu niedrig war.